Gestaltungsmöglichkeiten
Entwicklungsstufen
Digitale Medien | Cell | Didaktische Szenarien | Didaktisches Selbstverständnis | |
Ersetzung | analog ❯ digital | synchron ❯ asynchron | reguliert ❯ dereguliert | |
Asynchrones | Digitalisierte Lernmaterialien und Aufträge | Selbstorganisiertes Lernen im virtuellen Lernraum | Adressierbarkeit für inhaltliche Rückfragen | |
Erweiterung | linear ❯ nichtlinear | sequenziell ❯ selektiv | zentral ❯ dezentral | |
Selektives | Durchsuchbare, navigierbare und vernetzte Lernmaterialien | Personalisiertes Lernen im virtuellen Lernraum | Informeller Austausch und Sprechstunde | |
Erweiterung | rezipierbar ❯ bearbeitbar | seriell ❯ parallel | synchron ❯ quasisynchron | |
Paralleles | Gemeinschaftlich bearbeitbare Lernmaterialien | Kooperatives und kollaboratives Lernen im virtuellen Lernraum | Fortlaufender Austausch über Verständnis und Befindlichkeit | |
Neubelegung | begrenzt ❯ offen | systemisch ❯ vernetzt | gefiltert ❯ ungefiltert | |
Vernetztes | Offene und frei zugängliche Publikationen und Lernmaterialien | Lernen in Communitys und | Reflexion und Einordnung im Umgang mit ungefiltertem Wissen |
Erweitertes SAMR-Modell: Dr. Christian Schenkel, University of Teacher Education Bern, CC BY 4.0
Digitales Didaktisches Design
Ein Digitales Didaktisches Design (D3) bezeichnet den Einsatz digitaler Medien beim Lehren und Lernen. Es fördert Lernprozesse und Kompetenzen, die für eine digital geprägte Zukunft wichtig sind.
Als Orientierungshilfe innerhalb eines Digitalen Didaktischen Designs eignet sich das bekannte SAMR-Modell von Ruben R. Puentedura. Da es jedoch stark auf den Einsatz digitaler Medien fokussiert ist, haben wir es in unserem erweiterten SAMR-Modell mit strukturellen und kulturellen Aspekten ergänzt.
Theoretische Grundlagen
Ausgangspunkt des D3-Canvas ist die aus der systemtheoretischen Medientheorie übernommene These, dass die Einführung eines neuen Leitmediums immer auch strukturelle und kulturelle Veränderungen in sozialen Systemen nach sich zieht. Soziale Systeme umfassen die Gesellschaft als Ganzes, Organisationen wie Hochschulen und Schulen sowie Interaktionen wie Lehre und Unterricht.
Erweitertes SAMR-Modell
Im Rahmen eines Digitalen Didaktischen Designs verweist das erweiterte SAMR-Modell neben den bereits bekannten Entwicklungsstufen (Ersetzung, Erweiterung, Änderung, Neubelegung) zusätzlich auf Gestaltungsmöglichkeiten mit Blick auf digitale Medien (Medienaspekt), didaktische Szenarien (Strukturaspekt) und didaktisches Selbstverständnis (Kulturaspekt).
Erklärvideos
Fragen und Antworten
Nein, es handelt sich um ein theoriegestütztes und erfahrungsbasiertes heuristisches Modell zur Orientierung innerhalb eines Digitalen Didaktischen Designs.
Jedes Modell stellt eine Reduktion von Komplexität dar. So fokussiert das erweiterte SAMR-Modell auf den Einfluss digitaler Medien auf konkrete Lerngelegenheiten. Es blendet die weiteren Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens aus.
Mit der digitalen Transformation einer Lerngelegenheit können sich auch die Lehr- und Lernziele und deren Taxonomiestufe, die Sozialformen und Rollen von Lehrenden und Lernenden, die Anforderungen an die Medienkompetenz der Lehrenden und Lernenden sowie die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Lerngelegenheiten ändern.
Checklisten für didaktische Szenarien
Ergänzend zum erweiterten SAMR-Modell unterstützen die folgenden Checklisten mit ihren Kontrollfragen die Lehrenden bei der Planung eines spezifischen Digitalen Didaktischen Designs hinsichtlich des Medien-, Struktur- und Kulturaspekts.
Checklisten Weiterbildung
Ersetzung: Digitalisierung
Ersetzung: Asynchronizität
Ersetzung: Deregulierung
Erweiterung: Nichtlinearität
Erweiterung: Selektivität
Erweiterung: Dezentralisierung
Änderung: Bearbeitbarkeit
Änderung: Parallelität
Änderung: Quasisynchronizität
Neubelegung: Offenheit
Neubelegung: Vernetzung
Die Lernenden erwarten von den Lehrenden, dass sie sie in wissenschaftliche Communitys einführen, den Zugang zu Expert*innen ermöglichen und die kritische Bewertung von Open Access, OER und generativer KI üben.
Die Lehrenden erwarten von den Lernenden die Bereitschaft, sich zu vernetzen, sich für multiperspektivische Zugänge zu öffnen und sich konstruktiv an Diskussionen in Communitys und Netzwerken zu beteiligen. Darüber hinaus erwarten sie von ihnen einen kritischen und reflektierten Umgang mit künstlichen Kommunikations- und Kooperationspartnern.