Stopmotion herstellen

Tauche ein in die faszinierende Welt des Stopmotion, wo jedes Bild zum Leben erwacht und die Kreativität grenzenlose Möglichkeiten bietet. 

1. Animationsgeschichte

Grundlagen der Animation und verschiedene historische Animationsgeräte (wie Daumenkino oder Zoetrop), die sich perfekt für die Enführung der Funktionsweise von Trickfilmen eignen, sind hier aufgeführt: Siehe Animation (Historische Übersicht) 

2. Drehbuch und Storyboard

In einem Drehbuch wird die Geschichte oder der Ablauf des Films notiert. Siehe Storytelling

Anhand des Drehbuchs wird das Storyboard erstellt. Nun wird der geschiebene Text mit Bildern oder Visualisierungen ergänzt. In einem Storyboard wird wie bei einem Rezept alles wichtige notiert: Handlung (Text), Skizze der Handlung, Kameraposition, Kameraeinstellung, Dauer, Sound, Drehort ect. Siehe Storyboard

3. Arten der Animation

Es gibt sehr viele Arten, wie Animationen hergestellt werden können. Eine kleine Auswahl zur Inspiration sind unter Animation (Arten der Animation) zu finden. 

4. Hintergrund und Kulisse

Für 2D-Animation ist ein DIN A2 - A3 grosser Hintergrund aus Papier oder Karton ideal. Wird der Hintergrund gemalt, muss das Bild im Verhältnis 16:9 sein. Danach den Hintergrund fixieren, damit nichts unnötig verschoben wird. 

Bei der Papierqualität ist 120 Gramm ideal. Je dünner das Papier, desto stärker wellt es und es entstehen unerwünschte Schatten. Achtung: weisses Papier hat verschiedene Farbnuancen. Am einfachsten ist es, wenn Hintergrund und Figuren aus gleichem Papier hergestellt werden.
Falls mit Plastilin/Knetmasse gearbeitet wird, sollte auf einer abwaschbarer, nicht glänzender Unterlage gearbeitet werden. Auf saugfähigem Material entstehen fettige Flecken, die im Video sichtbar sind.

Falls eine dreidimensionale Animation geplant ist, ist eine Kulisse mit gewölbtem Hintergrund von Vorteil.  So kann die Kameraposition freier gewählt werden, ohne dass der Rand die Aufnahme beeinträchtigt. 

5. Aufnahmeort einrichten

Damit die Illusion einer Bewegung entstehen kann, muss immer ein Stativ benutzt werden. Stativ so aufstellen, dass beim Animieren nicht ungewollt das Stativ bewegt wird. Zudem ist künstliches Licht besser als natürliches. Bei der Beleuchtung möglichst gleichbleibendes, flackerfreies Licht brauchen. Lampen mit Backpapier oder Transparentpapier abdecken, damit der Schatten weicher wird. So kann ein harter Schlagschatten vermieden werden.

Ist kein professionelles Stativ vorhanden, ist Improvisieren und Basteln angesagt:

DIY Stative

DIY Overhead-Stative

6. Aufnahme Bildsequenzen

Bildsequenzen können einerseits mit einer digitalen Kamera oder mit einem Smartphone oder Tablet herstellt werden: 

6 a. Digitale Spiegelreflexkamera (DSLR)

Bei professionellen Stopmotion-Produktionen werden fast ausschliesslich DSLRs verwendet, weil die Einstellungen wie Blende, Belichtungszeit, ISO und der Fokus völlig kontrolliert werden können und die Bilder dementsprechend hochwertiger sind. Aktuelle Spiegelreflexkameras können ausserdem mit dem Computer ferngesteuert werden. Mit spezieller Stopmotion-Software hat man so über den Computerbildschirm alle Einstellungen und den aktuellen Bildausschnitt im Blick. Nicht jede Marke und Typ DSRL wird von den Stopmotion-Programmen unterstützt. Vor dem Kauf sollte das immer abgeklärt werden.

Stopmotion-Programme

Momentan gibt es keine Opensource Software, die empfehlenswert ist.
Unser Favoriten unter den kommerziellen Programmen sind: 

Weitere Softwares:

6 b. Smartphone und Tablet

Smartphones und Tablets sind eine gute Option, um Stopmotion-Filme herzustellen. Sie sind gleichzeitig Kamera und Software. Unser Favorit ist die frei erhältliche Animation App: 

6.c. Aufnahmetipps & Tricks

  • Fokus: Manuell einstellen: Andernfalls arbeitet der Autofokus permanent und leider oft falsch.
  • Blende und Zeit: Manuell einstellen. Die Belichtung wechselt sonst bei jedem Bild und der fertige Film flackert.
  • Weissabgleich: Manuell einstellen falls möglich, sonst mit Automatik arbeiten und in der Schnittsoftware korrigieren.
  • Bildauflösung bei DSRL reduzieren auf Filmformat: 1920x1080 und chronologisch aufnehmen.
  • Wird mit einem Smartphone oder Tablet gearbeitet, kann ein Fernauslöser gegen das Verwackeln nützlich sein. Kopfhörer mit Volumenregelung dienen als Fernauslöser. Mit dem + wird ein Bild ausgelöst. 
  • Storyboard: Der Ablauf sollte vorhanden sein. Ein durchdachtes Planen der Geschichte und der Einstellungen vor der Aufnahme verkürzt die Folgearbeiten massiv.
  • Um Zeit zu sparen Objekte vorbereiten: Alles ausgeschnitten und Objekte fertig gebastelt.
  • Bastelmaterial griffbereit für allfällige Reparaturen und spontane Ergänzungen: Stifte, Leim, Klebestreifen, Schere, Cutter, farbiges Papier...
  • USB-Stick oder externe Festplatte für das Speichern der Endergebnisse.

7. Bilder pro Sekunde (fps)

Um eine spannende Animation herzustellen, werden die Gegenstände unterschiedlich schnell bewegt. Wie viele Bilder pro Sekunde eingestellt werden sollen und was dies bedeutet ist unter Animation Kapitel Bilder pro Sekunde nachzulesen

8. Film editieren

Die entstandenen Szenen werden sortiert, Loops hergestellt, das definitive Timing bestimmt und eventuell Standbilder eingesetzt. Zudem können Titel hinzugefügt werden, falls diese nicht schon animiert worden sind. Für Details siehe Video bearbeiten

9. Geräusche und Musik

Ein Animationsfilm erwacht jedoch erst zu Leben, wenn mit Geräuschen die Bewegung unterstützt wird. Geräusche können sehr einfach selbst aufgenommen werden. Inspirationen für das passende Geräusch findet man zum Beispiel in der Küche: Reis in eine Schale rieseln lassen, Pfeffermühle drehen, etc...

Natürlich kann auf Soundarchive zurückgegriffen werden. Beachtet werden muss, dass lizenzfreie Archive gewählt werden. Siehe freie Plattformen für Bild, Video und Audio

Musik kann die Handlung teilweise auch unterstützen. Sie kann selbst gemacht werden, mit einer Aufnahme eines Instrumentes oder digital in Garageband.  Natürlich besteht auch hier die Möglichkeit auf ein lizenzfreies Soundarchiv zurückzugreifen. 

Für Details siehe Audio bearbeiten, Audio, Audio Grundlagen oder Audio-Design

10. Export

Um den Animationsfilm zu teilen, muss er vorab exportiert werden. Für Details siehe Nutzen & Teilen


weitere Informationen OER

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