Objekte fotografieren

Das Aufnehmen von Objekten, meistens mit neutralem Hintergrund, ist eine spezielle Art der Fotografie, die für Portfolio, Dokumentationen und Reproduktionen relevant ist. 

1. Was möchte ich fotografieren?

  • Ein dreidimensionales Objekt
  • Eine Zeichnung
  • Ein (antikes) Buch
  • Ein ausgedrucktes Dokument

2. Womit nehme ich auf und was brauche ich?

  • Fotoapparat (mit gutem Objektiv und manueller Einstellungsmöglichkeit von Blende, Zeit und Weissabgleich)
  • Falls keine Kamera vorhanden ist, kann man auch ein Smartphone mit guter Optik verwenden 
  • Stativ (auch fürs Smartphone)
  • Beleuchtung (ideal sind zwei bis drei LED-Leuchten)
  • Hintergrundpapier in der gewünschten Farbe

3. Welchen Hintergrund wähle ich?

Meistens wählt man eine neutrale Farbe wie z.B. weiss, grau oder schwarz.

Das Hintergrundpapier sollte genug gross sein, damit das Objekt von allen Seiten ausgeleuchtet werden kann und damit eine kleine Hohlkehle zum schattenfreien Fotografieren gebildet werden kann (siehe Skizze).

Das Objekt sollte sich farblich (oder im Kontrast ) gut vom Hintergrund abheben. Dies erleichtert nicht nur das Fotografieren, sondern ist gegebenenfalls auch angenehmer zum Freistellen in einem Fotobearbeitungsprogramm. 

4. Beleuchtung

Ein Blitzlicht ist nicht unbedingt erforderlich. Das Fotografieren mit Dauerlicht, also Fotoleuchten, ist einfacher. Ein Diffusor kann sehr hilfreich sein, denn er vermeidet harte Schatten. Ist kein Diffusor vorhanden, kann auf Backpapier zurückgegriffen werden. Grundsätzlich wird eine möglichst gleichmäßige und schattenfreie Ausleuchtung angestrebt.

Achtung geboten ist vor Spiegelungen (an Objekten aus Glas oder Metall) und Streulicht (andere Lampen oder natürliches Licht). 

  • Allgemein: Die 3-Punkt Beleuchtung bildet die Grundlage der Lichtsetzung bei Film und Fotografie. In einer gut ausgeleuchteten Szene erfüllt jedes Licht einen ganz bestimmten Zweck. Sie wird oft bei Interviews eingesetzt. Wer die grundlegenden Regeln kennt, kann sie auch bewusst brechen.
  • Das Führungslicht: Das Führungslicht ist das Hauptlicht der Ausleuchtung.
    Das Führungslicht steht in einem Winkel von ca. 45 Grad neben der Kamera und leuchtet von schräg oben. Es wird bei Interviews und im Filmbereich auf die kameraabgewandte Seite von Gesichtern gesetzt.
  • Aufhellung (Fülllicht): Es reduziert die Schatten, die durch das Führungslicht entstehen und hellt diese auf.  Die Aufhellung wird auf der anderen Kameraseite, zwischen 15 – 60 Grad zur Kamera-Objekt-Achse platziert. Bei Interviewsituationen ist das optimale Verhältnis von Führungslicht und Aufhellung 2:1. Um das Licht weicher zu machen, wird das Licht oft indirekt gesetzt.
  • Spitzlicht: Die Spitze (Kante) befindet sich gegenüber vom Führungslicht.
    Die Aufgabe ist es, Objekte besser vom Hintergrund abzuheben und mehr Tiefe im Bild zu bekommen.

5. Gestaltungselemente

Gute Aufnahmen brauchen Zeit und Geduld. Einerseits ist die optimale Ausleuchtung oder die weitgehende Vermeidung von Reflektionen ziemlich anspruchsvoll. Andererseits sollte auch das Aufbauen und Experimentieren mit den Kameraeinstellungen nicht unterschätzt werden.

Siehe auch Bild- Design


6. Optimierung der Fotografie

Wichtig ist, dass die Fotos nur noch geringe Nachbearbeitung benötigen. Das Optimieren der Tonwertkorrektur, des Ausschnitts oder andere kleine Retuschen sind aber völlig in Ordnung. 

Siehe auch Fotos bearbeiten


7. Speichern

Erfahrungsgemäss werden bei Objektaufnahmen viele Fotos erstellt. Wir empfehlen das Speichern auf einer portablen, externen Festplatte. Nach Sichtung der Fotos ist konsequentes Löschen von unter- und überbelichteten, unscharfen oder nicht gelungenen Bildern ein Muss. Ansonsten verliert man die Übersicht.

8. weiterführende Informationen

Für optimale Ergebnisse besuche unser Fotostudio im LabSpace


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