Lehr- und Lernfilme sind ideal, um komplexe Inhalte, Abläufe und Zusammenhänge zu erklären. Sie können in der Lehre oder dem Unterricht eingesetzt werden.
1. Definition
Ein Lehr- und Lernfilm ist ein Erklärvideo, in dem komplexe Zusammenhänge didaktisch aufgearbeitet und veranschaulicht werden. Diese audiovisuelle Wissensvermittlung wird in Lehre und Unterricht eingebunden. Im Gegensatz dazu steht ein Tutorial, das als "Selbstlerneinheit" funktioniert. Der Unterschied zu einem Unterrichtsfilm ist, dass Lehr- und Lernfilme nicht von Fachexperten sein müssen. Lehr- und Lernfilme funktionieren auch als "Peer to Peer"-Projekte.
2. Einsatz von Lehr- und Lernfilmen
Weil die Herstellung von einem Lehr- und Lernfilm aufwendig ist, muss ein Mehrwert durch den Einsatz des Filmes entstehen:
Lehr- und Lernfilme sind in Lernsettings, wie "flipped Classroom" oder "Distance Learning", ein wichtiger Bestandteil.
3. Storytelling
Lehr- und Lernfilme sind meistens in drei Teilen aufgebaut:
- 1Einstieg: Die Fragestellung oder die Schilderung des Problems.
- 2Mittelteil: Klärung der Frage des Problems.
- 3Fazit: Kurze Zusammenfassung.
Für mehr Information siehe Storytelling.
4. Sprechtext
Texte müssen für den Lehr- und Lernfilm angepasst werden. Was für den ausschliesslich gelesen Text gilt, funktioniert nicht immer für den Sprechtext. Sätze sollten einfach gestaltet werden und es sollte immer daran gedacht werden, dass der Text nur gehört wird.
5. Storyboard
In einem Storyboard wird die Handlung wie in einem Rezept aufgeschrieben. Zu jedem Bild und zu jeder Folie wird der Text notiert. Auch die Dauer der Einstellung wird notiert, dies erleichtert die Montage bei der Postproduktion. Die Erstellung eines Storyboards ist zeitintensiv. Der Aufwand lohnt sich in jeder Hinsicht. Überlegungsfehler oder fehlende Teile werden frühzeitig bemerkt und ein roter Faden sowie ein Spannungsbogen kann genau geplant und umgesetzt werden.
Für mehr Information siehe Storyboard
6. Arten von Lehr- und Lernfilmen
Es gibt natürlich noch einige andere Unterarten und andere Kategorisierungen. Die oben genannten Arten sind nicht abschliessend.
7. Audioaufnahme
8. Bilder und Filme erzeugen
a. Filmen
Filmen kannst du entweder mit dem Equipment des LabSpace oder mit dem Smartphone. Filme immer mit Stativ, denn verwackelte Szenen sind für das Publikum mühsam. Falls zu wenig Licht vorhanden ist, können ein oder zwei Tischlampen für mehr Beleuchtung benutzt werden. Wird noch Backpapier davor geklemmt, dient dies als Diffusor und es entstehen keine harten Schatten. Für Legetechnikfilme kann das Fotoatelier des LabSpace benutzt werden oder andere Fachräume reserviert werden. Aber auch mit DIY Lösungen zu Hause oder im Schulhaus können gute Ergebnisse erzielt werden.
Für mehr Information siehe Video filmen oder Greenscreen-Aufnahmen.
b. iPad und Stift
Eine weitere Methode ist, mit Stift auf Papier oder Folien Sachverhalte zu erklären. Empfehlenswert ist dazu ein iPad + Stift oder ein anderes Tablet + Stift. Zudem empfiehlt eine App mit integriertem Aufnahmemodus.
c. Bildschirm abfilmen
Für Mac-Nutzer:innen empfiehl sich die kostenlose Software "Quicktime Player". Für PC-Nutzer:innen "Snag it". Diese ist kostenpflichtig, doch PHBern-Angehörigen steht das Programm zur Verfügung. Für mehr Information siehe Screencast
Für mehr Informationen siehe Slidecast
e. Animation
Für mehr Informationen siehe Animation Grundlagen oder Stopmotion herstellen.
f. DIY Stativ (overhead)
Kann aus einem Grund das Bildatelier des LabSpace nicht benutzt werden und wird nicht über ein Fotostativ mit "Overhead"-Funktion und Smartphonehalterungsaufsatz verfügt, so können mit Alltagsgegenständen gute Lösungen hergestellt werden.
g. "Instant" Erklärfilm-Programme
Es gibt sehr viele Programme, die einem die kreative Arbeit abnehmen und fertig animierte Clips und Bilder zur Verfügung stellen. Dabei muss man wissen, dass immer Geschäftsmodelle dahinter stehen und die Programme nur eingeschränkte Funktionen bieten, die kostenlos sind. Die entstanden Filme sehen alle gleich aus und haben keinen Wiedererkennungswert. Zudem ist die Handhabung der Programme sehr gewöhnungsbedürftig und es wird viel Zeit in das Erlernen der Software investiert, bis der Film so aussieht, wie man es sich vorgestellt hat.
h) Videotipps
Teil 1: Konzeption & Planung
Teil 2: Tipps für bessere Filmaufnahmen