Wie stelle ich meine Kamera ein? Auf was muss ich beim fotografieren achten? Auf dieser Seite findest du spannende Informationen zum Handwerk "Fotografieren".

1. Grundsätzliche Aspekte

Mit der passenden Kombination aus ISO, Blende und Verschlusszeit kann jede Belichtungssituation gemeistert werden. Die Grafik zeigt wie reagiert werden kann, wenn z.B. wenig Licht vorhanden ist. Entweder wird die Blende geöffnet (f 2.8), die Verschlusszeit erhöht oder der ISO-Wert vergrössert. 

2. Histogramm

Ein Histogramm ist eine grafische Darstellung, welche in der Regel die Verteilung von dunklen (schwarzen) und hellen (weissen) Flächen in einer Fotografie anzeigt. Anders gesagt zeigt ein Histogramm die statistische Häufigkeit der Grauwerte oder, je nach Einstellung, auch bestimmte Farbwerte an. Das Histogramm eines Bildes erlaubt eine Aussage über die Helligkeitswerte eines Bildes. Einige Fotokameras zeigen das Histogramm bereits im Display an. Wer die Aufnahme später in einem Fotobearbeitungsprogramm bearbeitet, kann mittels der Tonwertkorrektur direkt ins Histogramm eingreifen und dessen Werte verändern. Ein Histogramm dient als Hilfe für ein ausgewogenes Bild und kann dabei helfen, Fehler wie Unter- und Überbelichtung zu vermeiden. 

3. Belichtungsmodus

  • Automatik
    Dieser Modus eignet sich vor allem für Einsteiger, da er alle Einstellungen für die Belichtung, Blende & Verschlusszeit automatisch regelt.
  • P - Programmautomatik
    Die Kamera wählt nur Blende und Verschlusszeit automatisch. Andere Parameter lassen sich einstellen.
  • S - Blendenautomatik
    Du stellst die gewünschte Verschlusszeit ein und die Kamera ermittelt automatisch eine passende Blende.
  • A - Zeitautomatik
    Du wählst die Öffnung der Blende aus und die Kamera wählt automatisch eine passende Belichtungszeit.
  • M - Manuell
    Dieser Modus richtet sich an erfahrene Fotograf:innen. Blende und Verschlusszeit werden manuell (unter Einsatz eines Belichtungsmessers) eingestellt.

4. Weissabgleich

Der Weissabgleich dient dazu, die Farbtemperatur des Lichtes am Aufnahmeort anzupassen und sorgt dafür, dass die Farben immer "richtig" aussehen. Verschiedene Lichtquellen haben andere Farbtemperaturen. Natürliches Sonnenlicht hat eine andere Temperatur als z.B. das Kunstlicht von Glühbirnen. Ist der helle Bereich einer Aufnahme gelbstichig bzw. blaustichig  sollte ein Weissabgleich gemacht werden. Dieser kann automatisch, mittels Voreinstellung oder auch manuell erfolgen. 

5. Belichtungsmessung

  • Die Mehrzonenmessung
    Sie wertet das komplette Motiv aus und errechnet daraus eine korrekte Belichtung.
  • Die mittenbetonte Messung
    Sie orientiert sich an den zentralen 60 Prozent des Bildes und ist für Porträts geeignet.
  • Die Spotmessung
    Sie gilt als genaueste Methode, da sie nur im Zentrum des Suchers misst.

6. Blende

Mit der Blende wird reguliert, wie viel Licht auf den Sensor treffen soll.

Bei geringem Lichtangebot, müssen Sie eine weit geöffnete Blende wählen, damit mehr Licht auf den Sensor trifft. Sehr ähnlich verhält es sich bei der menschlichen Pupille. Die Blendenzahl wird mit "f" angegeben. Je kleiner dieser Wert ist, desto weiter geöffnet ist die Blende.

Mit der Blende die Schärfentiefe regeln:

Geschlossene Blenden (hohe Blendenzahl) sorgen für eine große Schärfentiefe. Vereinfacht gesagt ist vom Vordergrund bis zum Hintergrund alles scharf.

Offene Blenden dagegen haben eine geringe Schärfentiefe, die gerne bei Porträtfotografie eingesetzt wird. Das Objekt im Vordergrund ist scharf, der Hintergrund aber verschwommen. 

7. Verschlusszeit

Mit der entsprechenden Verschlusszeit werden Bilder gestochen scharf - oder gewollt verschwommen.

Um die richtige Verschlusszeit zu bestimmen, müssen einige Faktoren berücksichtigt werden: Die Geschwindigkeit, mit der sich das Motiv bewegt, wie auch die Entfernung und der Winkel, aus dem fotografiert wird. Wenn sich das Motiv so schnell bewegt, dass selbst die kürzeste Belichtungszeit nicht mehr ausreicht, hilft nur, der Bewegung des Objektes mit der Kamera zu folgen. Diese Technik wird als „Panning" bezeichnet.

8. ISO

In Innenräumen oder in der Dämmerung sinkt die Stärke des Lichtsignals rapide. Im Gegensatz zur analogen Fotografie, kann bei einer Digitalkamera die Lichtempfindlichkeit über die ISO-Einstellung erhöht werden. Dadurch wird das ankommende Signal im Sensor elektronisch verstärkt. Je weniger das Signal verstärkt werden muss, desto weniger Farbrauschen entsteht.

9. Fokus & Drive Modus

Fokus Modus
Autofokuswahl → Kamera wählt Modus
Einzel Autofokus → Fokus bleibt gespeichert
Kontinuierlich → Fokus wird nachgestellt
Manuell                     

Messfeldsteuerung
Messfeld-Automatik: im automatischen Modus überlassen Sie der Kamera die Entscheidung, worauf sie fokussieren soll.  

Einzelfeldsteuerung
In diesem Modus wählen Sie das aktive Messfeld aus allen zur Verfügung stehenden Zellen selbst aus.

Drive Modus
Einzelbild → 1 Bild wird aufgenommen                      
Serie → Aufnahmen, solange der Auslöser gedrückt ist
4K-Foto → Serienaufnahme in 4K (Bewegungsablauf)
Auto-Bracket → Belichtungsreihe    
Selbstauslöser → Einzelaufnahme nach vorbestimmter Zeit
Zeitraffer → Time Lapse usw.

10. Brennweite

Die Brennweite des Objektivs bestimmt den Sehwinkel:

Ein Teleobjektiv entspricht dem Sehwinkel eines Adlers, weit entfernte Objekte werden herangeholt.

Ein Normalobjektiv entspricht dem Sehwinkel von Menschen

Ein Weitwinkelobjektiv entspricht im Extrem einem Fischauge

Objektiv-Klassen

Tele-Zoom: Lässt weit entfernte Motive näher aussehen (70-200mm)
Festbrennweite: Haben meist höhere optische Qualität und sind deshalb teurer
Standard-Objektiv: Haben meist einen Universal-Zoom (z.B. 18-200mm) und sind daher billiger
Weitwinkel: Eignen sich für Landschafts- oder Innenaufnahmen (10-28mm)
Makro-Objektiv: Ermöglicht Nahaufnahmen im Massstab 1:1

11. Tipps & Tricks für erste Einstellungen und Aufnahmen

Nimm dir in Ruhe die Grundeinstellungen vor!

  • Lade die Akkus.
  • Ist die Speicherkarte gelöscht?
  • Sind Zeit & Datum korrekt?
    Die Zeit wird vom Computer automatisch übernommen.
  • Überprüfe die Bildqualität. Sie sollte möglichst hoch sein.
    Die Auflösung sollte maximal sein, denn sie kann später reduziert werden.
    Ist der ISO-Wert niedrig, wird das Bildrauschen vermieden. 
    Das JPG-Format eignet sich gut, denn es hat eine grosse Kompatibilität.
  • Belichtungsmodus
    Auto  → die bequemste Methode
    Zeitvorwahl → für schnell bewegte Motive
    Blendenvorwahl → für gezielte Tiefenschärfe
    Manuell → für Fortgeschrittene und Trickfilmer
  • BelichtungsMatrix  (Mehrfeld-, Mitten-, Spotmessung)
  • Blende & Belichtungszeit
    Sie definieren die Helligkeit, die Schärfentiefe und ob ein bewegtes Motiv scharf oder verwischt abgebildet wird.
  • Fokusmodus
    Der Einzelfokus eignet sich für statische Motive und der kontinuierliche Autofokus für bewegte Objekte.
Weitere Informationen

à propos:

CC BY 4.0 DigiLeB-WebseiteDigital Learning Base, University of Teacher Education Bern

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