Video mit dem Multicopter/Drohne

Im Bereich der Fotografie und Videoproduktion finden Flugroboter immer häufiger Anwendung und sorgen dort für außergewöhnliche Perspektiven. Wenn es darum geht, Landschaften, Gebäude oder andere Objekte gekonnt in Szene zu setzen, sind Multicopter mit entsprechendem Equipment nicht selten die erste Wahl.

1. Regeln und allgemeine Fragen zu Drohnen

  • Augenkontakt: Multikopter dürfen nur in Sichtweite des Piloten mit direktem Augenkontakt betrieben werden.
  • Sicherheitsabstand zu Flugplätzen: Es ist ein Mindestabstand von 5 km zu den Pisten ziviler oder militärischer Flugplätze einzuhalten. Ausnahmebewilligungen müssen bei Skyguide oder der Flugplatzleitung beantragt werden.
  • Kontrollzonen CTR (Controlled Traffic Region): In Kontrollzonen rund um Flugplätze und Flughäfen gilt eine maximale Flughöhe von 120 m über Grund (GND). Ausnahmebewilligungen müssen bei Skyguide oder der Flugplatzleitung beantragt werden.
  • Menschenansammlungen: In der offenen Kategorie darf ich generell nicht über Menschenansammlungen fliegen. Wenn ich eine Drohne fliege, muss ich einen horizontalen Mindestabstand zu Personen haben, die nicht am Flug beteiligt sind. Wie gross diese Distanz ist, hängt von der Unterkategorie (A1, A2, A3) ab
  • Flugaufnahmen sind erlaubt, wenn die Vorschriften zum Schutz militärischer Anlagen berücksichtigt werden und in Wohnquartieren der Schutz der Privatsphäre beachtet wird.
  • Autonome Flüge (vollautomatische Flüge z.B. anhand von GPS-Wegpunkten) sind innerhalb des Sichtbereichs des Piloten erlaubt, sofern dieser jederzeit die Steuerung übernehmen kann.

2. Womit nehme ich auf und was brauche ich?

  • Eine Drohne (Beispiel Dji Mavic)
  •  Drohnen.de: Drohnen-Modelle aktuell
  • Smartphone zur Steuerung
  • SDHC Speicherkarte Sandisk Extreme 1TB
  • Haftpflicht: Der Halter muss eine Haftpflichtversicherung mit einer Garantiesumme von mindestens 1 Million Schweizer Franken besitzen. Der Haftpflichtversicherungsnachweis ist beim Betrieb mitzuführen.

3. Vorbereitung Drohne

  • Updates Am Vortag ausführen / immer ohne Propeller
  • Akkus Am Vortag Laden / lagern bei 20-30%
  • Akku nur einsetzen wenn Drohne ausgeschaltet ist
  • Controller mit Smartphone verbinden (nicht einschalten) Flugbetrieb nur
       im P-modus / Steuerung manuell / WLanBetrieb vermeiden
  • An Mavic Gimbal-Schutz entfernen / Arme ausklappen / Propeller montieren
  • Start des Fluggerätes: Drohne auf Waagrechte Unterlage stellen (→ Unterlage mitnehmen)
    1. Controller        

    2. Fluggerät      
    3. Dji Go4 app  einschalten
  • Empfehlung: Nur bei gutem Wetter fliegen / Sicherheitsbestimmungen respektieren

4. Nützliche Apps

5. Kamera und Gimbal Einstellungen

1. Kameraeinstellungen

Grundsätzlich können die Kamera-Einstellungen der Drohne auf Automatik gelassen werden.
So kann man sich auf das Fliegen konzentrieren und trotzdem gute Fotos oder Videos machen. Für bessere Resultate empfehlen sich dann oft manuelle Einstellungen:

  • manuelle Belichtung  Damit die Belichtung konstant bleibt.
  • ISO so niedrig wie möglich halten .
  • Shutter / Verschlusszeit – versuchen bei 1/50 zu halten.
  • Videogrösse (so gross wie möglich)
    4k (3840 x 2160) 25fps oder FullHD 25fps
  • NTSC/PAL
    PAL oder RAW
  • Weissabgleich – möglichst manuell einstellen
2. Gimbal Einstellungen
Die Originaleinstellung reagiert oft sehr ruppig, dementsprechend sehen dann auch die Schwenks aus.

6. Flugtipps für schöne Aufnahmen

Drohnenvideos leben davon, dass sie stabil, ruhig und sanft sind.

  • Eine Richtung klar definieren 
    Versuch beim Flug nicht zu viel in der Gegend "herumzuschauen". Das sieht auf Videos kaum gut aus. Überleg dir schon bevor du das Video startest, in welche Richtung du fliegen willst und wo dein Ziel ist. Fliege langsam und möglichst gleichmäßig die geplante Bewegung.
  • Gerade Linien oder einfache Kurven
    Versuch möglichst lange, gerade Linien zu fliegen. Dabei kannst du die Kamera bei Bedarf ganz langsam nach oben oder unten schwenken.
    Wenn du Kurven fliegen willst, ist ein Radius zu empfehlen. Also ein Motiv suchen das du im Bild fixierst, dann mit der Drohne seitwärts fliegen und sie vorsichtig zur Seite drehen. Das braucht etwas Übung, sieht aber fantastisch aus.
  • Weiterdenken – länger fliegen  
    Mach eher lange Flüge, damit du später im Schnitt die Möglichkeit für kurze Zeitraffer hast, also einfach einen Teil des Videos beschleunigen kannst. Am besten immer viel länger fliegen, als du annimmst, Material zu brauchen. Das ist generell beim Filmen ein guter Tipp.
  • Variation Wie auch bei der Fotografie oder beim Filmen allgemein – versuche von einem Motiv oder einer Szene möglichst ein paar Variationen zu filmen. Von mehreren Seiten, Gegenlicht, lange, gerade Überflüge, Radius, usw.

7. NoFly-Zonen freischalten

8. Diverse Flugmodi

TapFly

Im TapFly Modus von DJI Drohnen braucht der verantwortliche Pilot nichts weiter zu tun, als auf einen Punkt auf dem Bildschirm (oder Smartphone) zu tippen, die Geschwindigkeit einzustellen und auf “Go!” zu drücken. Die Drohne fliegt nun ohne Umwege auf das Ziel zu, sei es beispielsweise ein Haus oder einfach endlos in Richtung Horizont. Die Antikollissionssensoren sind in der Regel während des Fluges ganz normal aktiv und sichern die Drohne ab.

ActiveTrack

ActiveTrack wertet die Bilder der Kamera live aus und verfolgt eigenständig auf dem Smartphone markierte Objekte oder Personen. Die Einrichtung selbst dauert weniger als eine Minute und das Tracking funktioniert präzise. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass keine Tarnkleidung getragen wird, denn anhand der Bilder muss sich das zu verfolgende Objekt vom Hintergrund abheben. Die Flughöhe kann jederzeit verstellt werden (minimal 5m über der Take-Off Position, maximal 500m, wobei die meisten Objekte ab einer gewissen Höhe zu klein sind, um erfasst zu werden), auch kann jederzeit per Fernbedienung oder Smartphone die Kontrolle übernommen oder die Mission pausiert oder beendet werden. Falls ActiveTrack bei Dir nicht funktionieren sollte, so kannst Du versuchen, den GPS basierten Follow Me Modus zu nutzen.

Spotlight

Es gibt phänomenale Aufnahmen, in denen Drohnen butterweich Objekte umkreisen, wobei sie die Kamera immer auf den Mittelpunkt (also das spannende Objekt, beispielsweise einen Turm) ausgerichtet halten. Derartige Manöver zu fliegen erfordert etwas Übung und bis es dann cineastisch aussieht, sind schon mal zwei oder drei Akkus geleert.


HomeLock Button

Ist die Drohne einmal außer Sichtweite, so kann man nicht einfach den Steuerknüppel zurück ziehen, denn man weiß ja nicht, in welche Richtung die Drohne gerade schaut. Man könnte sie in eine falsche Richtung lenken. Die Lösung: den Home Lock Modus einschalten. Ganz egal, wie die Drohne ausgerichtet ist: wenn jetzt der Steuerhebel zurück gezogen wird, fliegt die Drohne auf geradem Wege zurück zum Home-Point, der normalerweise die Take-Off Position ist.

9. Weiterführende Informationen


à propos:

CC BY 4.0 DigiLeB-WebseiteDigital Learning Base, University of Teacher Education Bern

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