Was kannst du bei der Schriftauswahl und dem Zeilenabstand beachten?
Hier findest du eine kurze Zusammenstellung zur Typografie und Schrift im Layoutkontext.  

Die Bezeichnung Typografie stammt von den griechischen Wörtern "Typos" und "Graphie". Typos bedeutet: Abdruck, Figur, Typ. Grafie bedeutet: schreiben oder zeichnen. Typografie bezeichnet die gedruckte Schrift in Abgrenzung zur Handschrift.

1. Geschichte der Schrift

Urbilder: Vor mehr als 17.000 Jahren entstanden an Höhlenwänden "standardisierte" Zeichen mit fester Bedeutung. Sie gelten als die Vorläufer der Schriftzeichen.

Keilschrift: Die Sumer entwickelten um 4000 v. Chr. eine der ersten Schriftsysteme. Die sumerische Keilschrift umfasste zwischen 600 und 800 Zeichen.

Hieroglyphen: etwa um 3200 v. Chr. wurde in Ägypten eine Schrift entwickelt die auf Piktogrammen, Ideogrammen und Phonogrammen basiert. Piktogramme sind bildliche Darstellungen, Ideogramme stehen für ganze Begriffe und Phonogramme für Laute.

Aus den phönizischen Schriftzeichen, die 22 Schriftzeichen umfasste, entwickelten sich die altgriechischen Schriftzeichen (um 800 v. Chr.), die 24 Schriftzeichen umfasste. Um 600 v. Chr. entstand die Schrift "Capitalis Monumentalis". Diese Schrift wurde von den Römern in Stein gemeißelt, dadurch entstanden Serifen, die wir heute noch in unseren Schriften kennen.

Die heutige "Antiqua-Schrift" entwickelte sich aus der Kombination der "Karolingischen Minuskel", eine Kleinbuchstabenschrift zur Zeit von Karl des Großen, und der Capitalis Monumentalis. Heute gehören die Antiqua-Schriften, v.a. in der westlichen Welt, zu den beliebtesten.

Weiterführende Infos

2. Typografie

„Gute Typographie transportiert die Inhalte angemessen und unterstützt das Lesen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.“

Die oberste Regel beim Einsatz von Schriften ist die Lesbarkeit. Ist eine Schrift nicht lesbar, so kann der Prozess der Informationsvermittlung nicht erfolgreich sein. Selbstverständlich können Designer und Mediengestalter auch bewusst mit dieser Regel spielen, indem sie Wörter unleserlich machen, um die Aufmerksamkeit des irritierten Betrachters zu erlangen. Generell gilt aber:

  • Fließtexte sollen die Lesbarkeit unterstützen und ein Ermüden des Betrachters vermeiden.

3. Schriftarten

Schriftarten können verschieden wirken. Bei einigen haben wir sofort Assoziationen. Deshalb ist es sinnvoll dich zu fragen, ob die Schriftart zum Textinhalt passt.

Achtung: bestimmte Schriftarten sind Urheberrechtlich geschützt. Das heisst: Wenn eine bestimmte Schriftart kommerziell genutzt wird muss eine Entschädigung gezahlt werden. Es gibt aber viele freie/ungeschützte Schriftarten, die uneingeschränkt verwendet werden dürfen.

So sind zum Beispiel Helvetica oder Frutiger Schriftarten, die Urheberrechtlich geschützt sind.

Auf folgenden Webseiten findest du freie Schriftarten (OFL Open Font Lizenz). Es wird immer angegeben, welche Art der Nutzung erlaubt ist. Die Qualität der Schriften variiert aber. Auch kann es sein, dass beschädigte oder korrupte Schriftarten auf diesen Seiten vorkommen. Das Downloaden ist auf eigene Gefahr.

4. Zeile

Der Abstand von der Grundlinie einer Zeile zur Grundlinie der nächsten Zeile heißt Zeilenabstand. Den Raum zwischen diesen beiden Zeilen bezeichnet man als Durchschuss. Der Abstand zwischen den Buchstaben einer Schrift heißt Laufweite. Diese beeinflusst die Lesbarkeit eines Textes erheblich. Wenn die Laufweite zu eng ist, kann das Auge die Buchstaben nur schwer oder gar nicht auseinanderhalten, wenn die Laufweite zu groß ist, fällt wiederum das Satzbild auseinander und wird schlechter lesbar. Auch der Wortabstand ist wichtig für die Lesbarkeit, dabei gilt dasselbe Prinzip wie beim Abstand der Buchstaben.

Zeilenlänge

Fliesstext
  • Die optimale Zeilenlänge für einen Fliesstext sind zwischen 50 und 75 Zeichen. das sind ungefähr 8-12 Wörter.
  • Zeilenabstand beachten. Zeilen sollten aus platzsparenden Gründen nicht aneinander geklebt werden.
Folien
  • Maximal 5 Zeilen pro Folie
  • Pro Zeile ungefähr 5 -7 Wörter. (Es empfiehlt sich, Stichwörter zu brauchen)

5. Schriftgrösse

Es ist sehr mühsam, Texte in einer Präsentation nur zu erahnen.
Als Faustregel gilt: Alles was projiziert wird, sollte auch gelesen werden können.

Bei Webanwendungen immer verschiedene Geräte mit einbeziehen. z.B. ist auf einem Smartphone eine zu kleine oder zu grosse Schrift unleserlich. 

Auch "PowerPoint"-Folien sollten so gestaltet werden, dass auch eine Ansicht mit dem Smartphone möglich ist.

Projektion

Überschrift: ca. 30 Punkt
Fliesstext: 16 – 21 Punkt

Slidecast

Überschrift: ca. 20 Punkt oder grösser
Fliesstext: 13 – 16 Punkt


Weiterführende Informationen


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