Das Digitale Didaktische Dreieck erweitert das klassische Didaktische Dreieck um eine systemtheoretische Perspektive. Es verknüpft Struktur-, Kultur- und Medienaspekt und dient als Orientierungshilfe für die Gestaltung produktiver Lerngelegenheiten im digitalen Raum.

Das Digitale Didaktische Dreieck
Das Digitale Didaktische Dreieck ist eine überarbeitete Darstellung, die das klassische Didaktische Dreieck um eine systemtheoretische Perspektive erweitert. An die Stelle einer rein handlungsorientierten Betrachtung (Lehrperson – Lernende – Gegenstand) tritt der Fokus auf kommunikativ erzeugte Strukturen im sozialen System des Lehrens und Lernens. Es unterscheidet drei Pole: Sachdimension, Raumzeitdimension und Sozialdimension. Diese Pole sind durch Kanten verbunden, die für die kulturelle Dynamik des Lehrens und Lernens stehen: Ziel- und Stoffkultur, Lehr- und Lernkultur sowie Dialog- und Unterstützungskultur. Das Digitale Didaktische Dreieck dient als Orientierungshilfe bei der Planung und Gestaltung produktiver Lehr- und Lernumgebungen im virtuellen Raum.

Digitales Didaktisches Dreieck. Eigene Darstellung in Anlehnung an Reusser, 2018. Christian M. Schenkel, DigiLeB.
Dieser Orientierungshilfe liegt die Annahme zugrunde, dass sich im Kontext von Digitalität (Medienaspekt) die Rahmenbedingungen und Erwartungsstrukturen im sozialen System des Lehrens und Lernens (Strukturaspekt) grundlegend verändern. Diese Veränderungen wirken auf das didaktische Selbstverständnis von Lehrpersonen zurück und prägen die Planung und Gestaltung von Lerngelegenheiten (Kulturaspekt). Vor diesem Hintergrund ist es zentral, virtuelle Lehr- und Lernräume organisatorisch übersichtlich und didaktisch lernförderlich zu gestalten.
Strukturaspekt
Die Pole des Digitalen Didaktischen Dreiecks bilden die Kernstruktur des sozialen Systems des Lehrens und Lernens. In einer Lerngelegenheit klären sie die Erwartungen hinsichtlich:
Kulturaspekt
Die Kanten des Digitalen Didaktischen Dreiecks bilden die kulturelle Dynamik des sozialen Systems des Lehrens und Lernens. Sie bestimmen das didaktische Selbstverständnis von Lehrpersonen hinsichtlich:
Medienaspekt
Mit dem im Digitalen Didaktischen Dreieck implizit enthaltenen Medienaspekt eröffnen sich unterschiedliche Möglichkeiten für die Gestaltung von Lerngelegenheiten. Diese lassen sich in Anlehnung an Petko (2020) nach sechs Funktionen unterscheiden und den Polen und Kanten des Dreiecks zuordnen:
Kernstruktur (Sach-, Raumzeit- und Sozialdimension)
Ziel- und Stoffkultur
Lehr- und Lernkultur
Dialog- und Unterstützungskultur